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Die Rechts­schutz­ver­si­che­rung – Der ideale Schutz, bevor es zum Rechtsstreit kommt.

Inhalt dieser Seite

  1. Was genau ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

  2. Leistungen einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung

  3. Kosten einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung?
  4. Wann sollten Sie eine Rechts­schutz­ver­si­che­rungabschließen?

  5. Fazit

 Das Wichtigste in Kürze
 
  • Im Rechtsstreit übernimmt die Rechts­schutz­ver­si­che­rung die Kosten für Anwalt und Gericht
  • Inhalt der Versicherung sind verschiedene Bausteine. Diese setzen sich zusammen aus dem PrivatrechtWohnrechtArbeitsrecht und Verkehrsrecht
  • In der Regel haben Sie eine Wartezeit von drei Monaten bei Abschluss einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung
  • Und so gehen Sie am besten dabei vor
    Vergleichen Sie die Tarife. Bei Rechts­schutz­ver­si­che­rungen werden die Leistungen oftmals an Tarifpakete gebunden, welche je nach Umfang höhere oder niedrigere Beiträge erfordern
  • Ziehen Sie eine Selbstbeteiligung in Erwägung. In der Regel können Sie dadurch die Monatsbeiträge senken
  • Gute Tarife haben einen kostenlosen Rechtsservice im Leistungsumfang. Dieser kann genutzt werden, um bereits vorab Fragen mit dem Anwalt zu klären
  • Rechts­schutz­ver­si­che­rung | Stiftung Warentest

1. Was genau ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung?


Warum ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung so sinnvoll?

 

Was eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung ist, lässt sich kurz und schnell erklären. Eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung springt in Fällen eines Rechtsstreits ein. Im Zuge eines Rechtsstreites entstehen schnell Kosten im höheren vierstelligen Bereich. Um Sie vor genau diesen Kosten zu bewahren, schließen Sie die sogenannte Rechts­schutz­ver­si­che­rung ab.


Viel interessanter ist jedoch die Frage, wie die Rechts­schutz­ver­si­che­rung aufgebaut ist. Denn anders als bei anderen Versicherungen ist die Rechts­schutz­ver­si­che­rung nach sogenannten Bausteinen aufgebaut. Die vier großen Bausteine der Versicherung sind die folgenden:


• Privatrechtsschutz
• Arbeitsrechtsschutz
• Verkehrsrechtsschutz
• Wohnrechtsschutz


Doch warum die Bausteine? – Ganz einfach, die Rechts­schutz­ver­si­che­rung funktioniert nach dem sogenannten „Baukastenprinzip“. Das bedeutet im Grunde, dass Sie als Versicherungsnehmer die Leistungen des Versicherungsschutzes selbst bestimmen können. Damit wird gewährleistet, dass Sie auch nur den Schutz erhalten, welchen Sie für Ihre persönliche Lebenssituation benötigen. Als Bewohner Ihrer eigenen Eigentumswohnung benötigen Sie zum Beispiel keinen Rechtsschutz für das Mietrecht. Zu einem gewissen Teil können Sie also nach dem Ausschlussprinzip, langfristig, die Beitragssätze der Versicherung für Rechtsstreitigkeiten, verringern.



 

Rechtsschutzversicherung
 

Was sind die vier Bausteine im Detail?

 

In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen die vier Bausteine im Detail vorstellen.


Baustein: Privatrechtsschutz


Im Baustein Privatrechtsschutz geht es um alle privaten Rechtsfälle. Damit stellt sie eine optimale Ergänzung zur privaten Haft­pflichtversicherung dar. Bei Ärger und Rechtsstreitigkeiten mit den Nachbarn, dem Handwerker, welcher wiederholt nicht wie vereinbart gearbeitet hat oder auch ganz verallgemeinerte Alltagssituationen, kommt der Privatrechtsschutz zum Einsatz und deckt die entstandenen Kosten ab. Des Weiteren springt der Privatrechtsschutz auch bei Streitigkeiten mit Händlern oder Dienstleistern ein.
Wichtiger Hinweis
Im Privatrecht existieren einige Rechtsgebiete, welche grundlegend zum Privatrecht gehören, allerdings nicht automatisch Teil der Privatrechtsschutzversicherung sind. Folgende Rechtsgebiete sind damit oftmals gemeint:
• Das Familienrecht
• Das Eherecht
• Das Unterhaltsrecht
• Das Erbrecht


Unter Umständen müssen Sie diese Bereiche mit separaten Bausteinen ver­sichern. Unter der Vielzahl der Versicherer existieren allerdings die ein oder anderen Anbieter, welche diese Rechtsgebiete direkt mit absichern.


Baustein: Arbeitsrechtsschutz


Im Baustein Arbeitsrechtsschutz geht es darum, Ihr Recht im Rahmen des Arbeitsrechts durchzusetzen. Weniger umständlich erklärt, geht es um sämtliche Fälle und Rechtsfragen, welche Ihr Berufsleben betreffen. Nachfolgend einige beispielhafte Fälle für die Rechts­schutz­ver­si­che­rung:
• Offene Lohnzahlungen
• Ungerechtfertigte oder fehlerhafte Beurteilungen
• Widersprüche gegen Kündigungen


In der Regel müssen Sie in Konfliktsituationen die Anwaltskosten vor dem Arbeitsgericht selbst zahlen. Insbesondere hier lohnt sich ein Tarif der Rechtsschutz, welcher auch diese Kosten für Sie ganzheitlich übernimmt.
Wichtiger Hinweis:
Der Baustein Arbeitsrechtsschutz kann nur in Verbindung mit dem Baustein Privatrechtsschutz versichert werden!


Baustein: Verkehrsrechtsschutz


Im Baustein Verkehrsrechtsschutz geht es in erster Linie um die Kostenübernahme für alle Streitigkeiten rund um das Verkehrsrecht in Folge eines Verkehrsunfalls. Dies schließt unter anderem die anfallenden Kosten für Anwälte, Zeugen oder Sachverständige ein. Der Rechtsschutz ist gültig für:
• Fußgänger
• Beifahrer im Taxi
• Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln
• Fahrrad- und E-Scooterfahrer
• Fahrzeugführer


Der Verkehrsschutz greift als einzige Rechtsschutz-Art auch ohne Wartezeit nach Abschluss der Versicherung. In speziellen Fällen kann diese sogar rückwirkend Ihre Gültigkeit behalten. Darüber hinaus kann der Verkehrsrechtsschutz als einzelner Baustein der Versicherung abgeschlossen werden.
Wichtiger Hinweis:
Bußgelder sowie Ordnungswidrigkeiten wegen zu schnellem Fahren oder dem Überfahren einer roten Ampel sind nicht Inhalt des Bausteins und somit nicht von der Rechts­schutz­ver­si­che­rung abgedeckt!


Baustein: Wohnrechtsschutz


Im Baustein Wohnrechtsschutz der Rechts­schutz­ver­si­che­rung wird zwischen dem Mietrechtsschutz und dem Vermieterrechtsschutz differenziert. Sofern Sie nicht über Eigentum im Sinne von Immobilien verfügen, raten wir Ihnen allerdings lediglich zum Mietrechtsschutz der Versicherung.


Mietrechtsschutz
Wir alle wün­schen uns ein freundliches und konfliktloses Miteinander, insbesondere wenn es um das Mietverhältnis geht. Leider weichen Wunsch und Realität hin und wieder mal voneinander ab. Somit kommt unter Umständen ungewollt zu Konflikten und Rechtsstreitigkeiten mit Ihrem Vermieter. Im Mietrechtsschutz der Rechtsschutz sind zusammenhängende Kosten mit der Wohnung/Haus sowie den zugehörigen Garagen, Stellplätzen und Abstellplätzen abgedeckt und versichert.


Vermieterrechtsschutz
Ebenso wie im Mietrechtsschutz kann es unter Umständen für Sie als Vermieter zu ungewollten Konflikten mit Ihren Mietern kommen. Ausstehende Zahlungen oder die bevorstehende Anmeldung von Eigenbedarf generieren bei Anklage hohe Kosten. Im Vermieterrechtsschutz sind diese Kosten und weitere Auseinandersetzungen mit Ihren Mietern, abgedeckt. Falls die Mieter rechtliche Schritte gegen Sie einleiten, sind Sie mit dem Vermieterrechtsschutz ebenfalls vor den Kosten geschützt. Darüber hinaus können Sie diesen Schutz als gesonderte, eigenständige, Versicherung abschließen.


Weitere Bausteine:
Neben den vier großen Bausteinen der Rechts­schutz­ver­si­che­rung, in denen in der Regel unterschieden wird, existieren noch weitere Bausteine der Versicherung, welche wir Ihnen ebenfalls nicht vorenthalten möchten:


• Erbrechtsschutz
• Familienrechtsschutz
• Medizinrecht
• Pachtvertrag
• Patentrechtsschutz
• Rückwärts-Versicherung
• Eherechtsschutz
• Unterhaltsrechtsschutz


Gerne freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme, um Ihnen die weiteren Bausteine der Rechts­schutz­ver­si­che­rung im Detail zu erklären.


Die Vorteile einer guten Rechtschutzversicherung

 

 Voller Rechtsbeistand
 Oftmals wird eine kostenlose Erstberatung angeboten
 Der Verkehrsrechtsschutz ist oft gültig ohne Wartezeit
 Über die Selbstbeteiligung hinaus werden alle weiteren Kosten übernommen
 Baukastensystem -> Sie entscheiden über Schutz und Kosten
 Die Beitragskosten sind vergleichsweise gering im Vergleich zu den anfallenden Kosten eines laufenden Rechtsstreites 
 Die Möglichkeit eines Familientarifs besteht oftmals gegen einen geringen Aufpreis


Wie Sie feststellen, sind alle genannten Vorteile mit aller Deutlichkeit für sich sprechend und überzeugend. Das Schöne an der Rechts­schutz­ver­si­che­rung ist, dass Sie die Beitragskosten selbst in der Hand haben. Sie können am Ende entscheiden, ob alle Bausteine benötigt werden und vereinzelte Bausteine völlig ausreichen. Des Weiteren haben Sie in der Hand, wen Sie mitver­sichern möchten und profitieren gegebenenfalls von günstigeren Konditionen.


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Ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung sinnvoll?

 

Der Abschluss einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung ist in erster Linie aufgrund der potenziell anfallenden Kosten so sinnvoll. Wenige andere Versicherungsbereiche können derart hohe Kosten und Summen generieren wie im Rechtsstreit. Per Gesetz haften Sie als volljährige Person mit Ihren eigenen Finanzen und im Zweifel sogar mit Ihren Eigentümern. Um Ihnen lebenslange Schulden zu ersparen, kann Ihnen die Rechts­schutz­ver­si­che­rung helfen. Auch wenn in der Theorie jeder, ob bewusst oder unbewusst, einen Rechtsfall auslösen kann, lassen sich die sinnvollen Per­sonengruppen eingliedern.


Die Gruppe Vielfahrer:
➔ Als regelmäßiger Verkehrsteilnehmer ist die Chance eines Rechtsfalls im Verkehrsrecht durchaus höher als bei einem Otto-Normal-Bürger. Demnach ist der Baustein Verkehrsrecht besonders interessant für Vielfahrer. Ungeklärte Schuldfragen nach Verkehrsunfällen, zum Beispiel, werden dann vom Versicherer geklärt und die Kosten, je nach Höhe der Selbstbeteiligung, übernommen. Interessant ist ebenfalls, dass sowohl Radfahrer als auch Fußgänger vom Verkehrsrechtsschutz profitieren. Weitere Pluspunkte sind, dass der Baustein Verkehrsrecht relativ günstig ist UND er zumeist der einzige Baustein ohne Wartezeit ist.


Die Gruppe der Angestellten:
➔ Sicherheit und ein geregeltes Einkommen sind unser aller Wunsch, dennoch gibt es durchaus Betriebe oder Branchen in denen ein höheres Risiko eines Rechtsstreits besteht. Wenn dies bereits absehbar ist, lohnt es sich auf jeden Fall, eine Arbeitsrechtsschutzversicherung, abzuschließen. Teil des Versicherungsschutzes sind unter anderem der Schutz vor ungerechtfertigtenAbmahnungen sowie Kündigungen oder Streitigkeiten hinsichtlich der Arbeitszeit und des Arbeitsvertrags. Des Weiteren ist allgemein im Arbeitsrecht geregelt, dass die erste Instanz immer die Anwaltskosten zu tragen hat. Aufgrund der oftmals hohen Kosten, kann unter Umständen ein Rechtsstreit ohne Absicherung, existenzielle Auswirkungen verursachen.


Die Gruppe der Freiberufler und Selbständige:
➔ Besonders als Freiberufler / Selbstständige(r) sind Sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Sie haben eine Eigenverantwortung gegenüber Ihren Mitarbeitern und oftmals vermehrten Kundenkontakt. Dies erhöht durchaus die Wahrscheinlichkeit eines Rechtsstreits. Wie bereits einige Male erwähnt ist der Kostenaufwand oftmals sehr hoch, demnach lohnt sich für diese Berufsgruppe eine ordentliche Rechts­schutz­ver­si­che­rung auf jeden Fall!


Die Gruppe der Mieter und Vermieter:
➔ Ob Mieter oder Vermieter, eines der beiden, trifft auf Sie sicherlich zu und ist Teil Ihres Alltags. Falsche Abrechnungen, unberechtigte Mieterhöhungen oder eine plötzliche Kündigung auf Eigenbedarf sind keineswegs ungewöhnliche Szenarien als Mieter. Aber auch als Vermieter ist es nicht ungewöhnlich, mit ähnlichen Krisen wie zum Beispiel unbezahlte Mieten in Berührung zu kommen. Unabhängig welcher Gruppe Sie letztendlich angehören, Streitigkeiten sind stets mühsam und kostenintensiv. Demnach ist auch für die Gruppe der Schutz durch einen Rechtsschutz sinnvoll.


Die Gruppe der Familien:
➔ Sie können ebenfalls einen Rechtsschutz abschließen,welcher Ihre Familie inkludiert. Das bedeutet, Ihr Ehepartner sowie Ihre Kinder wären Teil des Versicherungsschutzes. Der Aufpreis ist oftmals nur sehr gering, sodass es sich für Sie lohnen kann, darauf besonders zu achten.


Wie Sie nun sicherlich feststellen ist der Schutz einer Rechtsschutzversicherung beinahe für alle und jeden sinnvoll, denn letzten Endes gibt es fast immer Bausteine, welche für Sie besonders Sinn machen. Im nächsten Kapitel betrachten wir dennoch Per­sonengruppen, welche nicht zwingend einen Rechtsschutz benötigen. Bleiben Sie dran!


Experten-Tipp:


„Sie müssen besonders drauf achten, sich die enthaltenen Bausteine und somit Leistungen durchzulesen. Denn die Kosten werden nur dann übernommen, wenn der Rechtsstreit von einem Juristen als Teil des Versicherungsschutzes klassifiziert wird. Ist dies nicht der Fall, erwartet Sie kein Versicherungsschutz und die Kosten bleiben am Ende bei Ihnen.“

 

Dennis Becker

 

Dennis Becker

Dennis Becker

Berater

 


2. Leistungen einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung


Welche Leistungen bietet eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

 

Die Kosten in einem Rechtsstreit erreichen schnell mehrere tausend Euro. Wird in Folge des Rechtsstreites noch ein Gang vor Gericht angeordnet, summieren sich die Kosten erneut. Hinzu kommt, dass Sie oftmals in Streitfällen mit Ihrem Arbeitgeber oder Vermieter sowie den Behörden, den Kürzeren ziehen. Die oben genannten sind oft gut versichert und ohne entsprechenden Schutz für Sie, stehen die Chancen sehr schlecht. Die Rechts­schutz­ver­si­che­rung bewahrt Sie genau vor diesen finanziellen Krisen. Oft wird ein großer Teil der Kosten gedeckt und somit vom Versicherer übernommen. Das bewahrt Sie unter anderem vor Zurückhaltung. Als Privatperson sind Sie sich sicherlich über die Kosten bewusst und überlegen es sich zweimal, ob Sie den Rechtsstreit eingehen wollen oder Sie weiterhin mit der Situation verbleiben. Eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung gibt Ihnen eben diese Flexibilität und Sicherheit, um Ihr Recht durchzusetzen!


Nachfolgend eine Übersicht aller enthaltenen Leistungen:
  Die freie Wahl eines Anwalts
 Die Kostenübernahme des Anwalts
 Die Übernahme von Gerichtskosten
 Die Gebühren der Gegenseite
 Die Übernahme der Kosten für Sachverständige, sowie Gutachter und Zeugen
 Die Kostenübernahme für Schieds- oder Schlichtungsverfahren
 Mediationsverfahren
 Die Strafverfolgungskaution im Ausland


Doch wann zahlt die Rechts­schutz­ver­si­che­rung letztendlich?


Die Kostenübernahme für verschiedene Szenarien/Fälle sind in erster Linie abhängig von Ihrem gewählten Versicherungstarif. Das Beachten der folgenden Punkte kann Ihnen bereits Aufschluss geben, ob und wann Ihre Rechts­schutz­ver­si­che­rung zahlt:


Ist der betroffene Rechtsbereich überhaupt Teil des Tarifs?
➔ Klingt eigentlich total logisch und ist dennoch nicht jedem bewusst. Denn die Wahl der Bausteine entscheidet letztens Endes, ob die Kostenübernahme greift. Als private Person wählen Sie vermutlich nur bestimmte Bausteine wie die Bereiche „Privatrecht“ oder „Berufsrechts“. Wenn Sie allerdings im Zuge eines Rechtsstreits im Bereich „Verkehrsrecht“ Kosten verursachen, werde diese logischerweise nicht übernommen, da sie nicht Teil Ihres Tarifs sind.


Ist Ihre vereinbarte Wartezeit bereits abgelaufen oder sind Sie noch innerhalb der Wartezeit?
➔ Die Kostenübernahme bei Rechtsstreitigkeiten kann von der Rechts­schutz­ver­si­che­rung nur dann übernommen werden, wenn der Sachverhalt vor oder nach der Wartezeit begann, jedoch nicht innerhalb der Wartezeit.
Beispiel: Sie haben vor 3 Monaten eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung abgeschlossen und unterschreiben nun einen neuen Arbeitsvertrag, dann wird Ihnen im Falle eines Rechtsstreites die Kostenübernahme gewährleistet. Andernfalls entfällt der Anspruch auf Kostenübernahme.
 
Wichtiger Hinweis: 
Anders als angenommen, bedeutet die Wartezeit nicht, dass Stetigkeiten erst nach Ablauf der Wartezeit gemeldet werden können. Dem Versicherer geht es in erster Linie um den zeitlichen Ausgangspunkt des Sachverhalts. Bedeutet, ab wann es zur Streitigkeit kam.


Wie hoch fällt die Selbstbeteiligung aus?
➔ Die Höhe der Selbstbeteiligung ist abhängig vom gewählten Tarif. Falls Sie beim Vertragsabschluss eine Selbstbeteiligung von 500 Euro vereinbart haben, müssen diese in Eigenleistung erbracht werden, sofern es zu einem Rechtsstreit kommt. Übersteigen die Kosten Rechtsstreites 500 Euro, werden alle weiteren Kosten vom Versicherungsgeber übernommen.
 
Wichtiger Hinweis:
Für jede anfallende Rechtsangelegenheit muss die Selbstbeteiligung nur einmal entrichtet werden. Wenn es für Sie im Zuge eines Gerichtsurteils in mehrere Runden geht, müssen Sie die Selbstbeteiligung nicht vor jeder Verhandlung, sondern nur einmalig zahlen.


Gibt es auch Rechtsansprüche, in denen eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung nicht zahlt?
➔ Ja, die gibt es definitiv, nämlich immer dann, wenn der Rechtsfall nicht Inhalt Ihres gebuchten Rechtsbereichsist. Wenn Sie sich zum Beispiel nur für den Privatrechtsschutz entschieden haben und Ihr Rechtsstreit in den Bereich Arbeitsrecht fällt, erhalten Sie keinerlei finanzielle Unterstützung von Ihrem Versicherer. Einiger Versicherer bieten allerdings eine kostenlose telefonische Anwaltsberatung an. Auch dann, wenn der Fall außerhalb des Geltungsbereichs liegt.


3. Kosten einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung


Was kostet eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

 

Nachfolgend möchten wir Ihnen eine Übersicht der durchschnittlich anfallenden Kosten zur Verfügung stellen:


Kostenmodell als Single:

Tarifstufe

Eigenbeteiligung

Bausteine

Monatsbeitrag

Basis

150 €

Privat, Beruf & Verkehr

22,09 €

Komfort

150 €

Privat, Beruf & Verkehr

25,77 €

Premium

150 €

Privat, Beruf & Verkehr

35,27 €

 


Kostenmodell als Familie:

Tarifstufe

Eigenbeteiligung

Bausteine

Monatsbeitrag

Basis

150 €

Privat, Beruf & Verkehr

33,27 €

Komfort

150 €

Privat, Beruf & Verkehr

37,80 €

Premium

150 €

Privat, Beruf & Verkehr

51,97 €

 


Bei der Rechts­schutz­ver­si­che­rung gibt es eine relativ sichtbare Kostenvarianz. Aufgrund der vielen Variablen haben wir eine Vielzahl an unterschiedlichen Beiträgen.
Neben den Basis-, Komfort- und Premium Tarifen, verändern die Bausteine und die Wahl eines Single- oder Familientarifs den monatlichen Beitrag deutlich. 
Insbesondere deshalb empfiehlt sich eine Beratung vor Abschluss einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung!

 


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Für wen lohnt sich eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

 

Im Grunde genommen lohnt sich eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung für jede Person ab dem Erreichen des 18ten Lebensjahres. Denn dann sind Sie voll haftbar und müssen im Falle eines Rechtsstreites die Kosten, ohne eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung, vollständig und alleine tragen. Ob dies jedoch immer zwingend notwendig bzw. sinnvoll ist, erfahren Sie im Kapitel 5.

Dabei gibt es nach oben hin nur wenig Grenzen. Denn auch Senioren können ungewollt für Rechtsstreitigkeiten sorgen. Besonders im hohen Alter möchten Sie sich nicht noch den Kopf zerbrechen, weil man Ihnen einen unglücklichen Unfall als Straftat unterjubeln möchte.

Viel wichtiger ist eher die Entscheidung, welche Bausteine im Alter zwingend benötigt werden. Ein Senior benötigt unter Umständen weder eine Absicherung im Mietrecht noch im Arbeitsrecht. Dafür aber beispielsweise im Verkehrsrecht, vorausgesetzt die Person nimmt noch aktiv am Verkehr teil. Somit lassen sich die Kosten etwas geringer halten oder gänzlich einsparen.

Für junge Leute hingegen ist das Arbeitsrecht enorm wichtig. Frisch aus der Schule können Unwissenheit und Neugier zu ungewollten unternehmerischen Maßnahmen führen, welche wiederum zur Entlassung oder Benachteiligung beitragen. Aufgrund des jungen Alters ist ein finanzieller Puffer sicherlich noch nicht aufgebaut um die Kosten eines Rechtsstreits tragen zu können. 

 

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Für wen ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung nicht sinnvoll?

Für den Großteil der Mitbürger ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung absolut sinnvoll. Dennoch möchten wir fairerweise auch auf die Per­sonengruppen hinweisen, bei denen Sie möglicherweise Ihr Geld besser sparen können.

 

Die Gruppe der Pensionäre und Rentner:

  • Wie bereits angeschnitten, lohnt sich für Pensionäre und Rentner nicht unbedingt ein Abschluss einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung. Durch Ihren Status nehmen Sie nicht mehr am Berufsleben teil. Falls Sie darüber hinaus auch nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, ist ein Rechtsschutz nicht unbedingt notwendig.

 

Die Gruppe der Studenten:

  • Wir haben gelernt, dass Sie Ihre Liebsten oftmals mit in den Rechtsschutz integrieren können. Das schließt Ihren Ehepartner sowie die Kinder mit ein. Demnach sind oftmals Studenten über die Familienversicherung abgesichert und benötigen daher keinen eigenen Schutz.

 

Die Gruppe der Gewerkschafter:

  • Als Mitglied einer Gewerkschaft profitieren Sie oftmals von einem inkludierten Arbeitsrechtsschutz.

 

Die Gruppe des Mieterbundes:

  • Wenn Sie Teil des Mieterbundes sind, erhalten Sie darüber eine Art Rechtsschutz. Sofern die angebotene Leistung ausreichend genug ist, können Sie sich die Extrakosten für den Mietrechtsschutz sparen. Sie sollten sich allerdings vergewissern, in welchem Umfang der Schutz für Sie haftet.

 

Abschließend lässt sich festhalten, dass es zum einen nur wenige Per­sonengruppen gibt, für die ein Rechtsschutz weniger sinnvoll ist und zum anderen sind bei den meisten auch nur ein Teil der Bausteine außen vor. Als Mitglied einer Gewerkschaft profitieren Sie möglicherweise vom Arbeitsrechtsschutz und können somit Kosten einsparen, das bedeutet allerdings dennoch nicht, dass die weiteren Bausteine weniger sinnvoll sind. Denn letzten Endes kann für Sie ein Mietrechtsschutz ebenfalls sinnvoll und wichtig sein.

Wenn Sie das alles nun völlig überfordert und Sie nicht wissen, ob es ratsam oder nicht ratsam ist, eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung abzuschließen, zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns völlig kostenlos und unverbindlich. Wir können Sie in jeder Hinsicht bestens beraten und am Ende sparen Sie möglicherweise unnötige Zusatzkosten ein!

 

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4. Wann sollte man eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung abschießen?


 

Die Frage „wann“ Sie am besten eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung abschließen sollten, lässt sich nicht unbedingt benennen. Als Anhaltspunkt können wir Ihnen etwa das 18te Lebensjahr nennen. Denn ab dem Zeitpunkt sind Sie erwachsen und voll strafmündig. Des Weiteren haften Sie ab dem Zeitpunkt, in Schadensfällen und ohne Versicherungsschutz, mit Ihrem eigenen Vermögen. Die einzige Ausnahme bildet der Familientarif. Wenn Sie frisch 18 Jahre jung geworden sind, aber Teil des Familientarifs sind, benötigen Sie nicht zwingend eine eigenständige Rechts­schutz­ver­si­che­rung. 

Ein weiterer sinnvoller Zeitpunkt könnte etwa eine sich anbahnende Streitigkeit sein. Wenn bereits absehbar ist, dass Ihnen künftig problematische Rechtsstreitigkeiten bevorstehen, kann der Abschluss einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung durchaus Sinn machen. Mithilfe der oftmals angebotenen Erstberatung können Sie sich ggf. präventiv darauf vorbereiten, fortan richtig zu handeln und für keine weitere Angriffsfläche zu sorgen. Bitte beachten Sie allerdings die Wartezeit. Wenn Sie davon ausgehen, dass sich ein Rechtsstreit mit Ihrem Vermieter, bereits eine Woche nach Abschluss der Rechtsschutz anbahnt, werden Ihnen aufgrund der häufigen 3-monatigen Wartezeit, keine Kosten erstattet.


5. Fazit


Abschließend können wir festhalten, dass eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung mitunter zu den komplexesten Versicherungen gehört. Neben dem Baukastensystem, gibt es viele weitere Faktoren zu beachten, bevor Sie blind wegs eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung abschließen. Speziell aus diesen Gründen würden wir Ihnen immer eine Beratung empfehlen. Am Ende ist es in Ihrem Interesse, dass Sie zum einen richtig versichert sind, mit dem Schutz, den Sie auch benötigen und zum anderen, dass Sie am Ende Kosten einsparen können. Fakt ist, eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung lohnt sich beinahe für jeden. Ob gewollt oder ungewollt, ein Rechtsstreit kann im Leben nun mal auf Sie zukommen und die damit verbundenen Kosten sind zumeist, aus eigener Tasche, nicht tragbar. 

 

Auch anwalt.org setzt sich mit dem Thema Rechts­schutz­ver­si­che­rung auseinander. Mehr dazu hier: anwalt.org/rechtsschutzversicherung


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Die häufigsten Fragen zur Rechts­schutz­ver­si­che­rung

 

Ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung sinnvoll?

 Definitiv! Eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung sichert Sie bei Rechtsstreitigkeiten im privaten Bereich ab. Es werden beispielsweise folgende Bereiche abgedeckt:

  • Strafrechtssachen
  • Bußgeldverfahren
  • Auseinandersetzungen vor Sozialgerichten und Schadensersatzsachen

Wie schnell ist heut zutage eine Klage raus. Schützen Sie sich!

Was beinhaltet eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

 Hier kommt es drauf an, für welchen Bereich Sie sich entscheiden.

Folgende Bausteine sind möglich:

  • Privatrecht
  • Wohnrechtschutz
  • Verkehrrechtschutz
  • Vermieterrechtschutz
  • Berufsrechtschutz

Eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung beinhaltet keine Vorsatztaten (vorsätzlich begangene Straftaten).

Ist der Anwalt vom Versicherer vorgegeben?

 Nein, diesen darf man selbst auswählen. Hier spricht die Versicherung lediglich eine Empfehlung aus.

Greift die Rechts­schutz­ver­si­che­rung auch bei einer Scheidung?

 Regulär deckt die Rechts­schutz­ver­si­che­rung eine Scheidung nicht ab. Es gibt allerdings vereinzelt Versicherungen, die einen Extra-Baustein zu diesem Thema anbieten. 

Wie berechnet sich der Beitrag der Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

 Der Beitrag berechnet sich durch die folgenden Angaben:

 

  • gewünschte Bausteine und Leistungsumfang
  • Alter und Wohnort
  • beruflicher Status und Familienstand
  • Höhe der gewählten Selbstbeteiligung im Schadensfall
  • gewählte Zahlweise (monatlich oder jährlich)

 

Welche Kosten werden genau übernommen?

 Die Rechts­schutz­ver­si­che­rung übernimmt die Gebühren Ihres Anwalts (gesetzliche Gebührenordnung). Auch Zeugengelder und dei Honorare der Sachverständigen werden vom Versicherer getragen.
Sämtliche anfallende Gerichtskosten werden übernommen. Falls es der Fall ist, dass Sie die Kosten der Gegenseite auch tragen müssen, bezahlt dies auch die Rechts­schutz­ver­si­che­rung. Meist werden vom Versicherer auch Kautionen im Straffall übernommen (bis zu 50.000 €). Auch im Ausland sind Sie abgesichert. Hier kommen dann Dinge wie Übersetzungen für das Verfahren und alle notwendigen Unterlagen hinzu.

 

Können Sie eine Rechtschutzversicherung auch rückwirkend abschließen?

Das geht leider nicht. Grund dafür sind die vorgegebenen Wartezeiten. Häufig betragen die für alle Bausteine 3 Monate. Die einzige Ausnahme bildet der Verkehrsschutz, welcher auch ohne Wartezeit oftmals gültig ist. In speziellen Fällen können beim Verkehrsrecht auch rückwirkend Ansprüche geltend gemacht werden.

 

Ab welchem Zeitpunkt ist die Rechts­schutz­ver­si­che­rung gültig?

Die Gültigkeit ist abhängig von der vorgegebenen Wartezeit. Ist eine Wartezeit von 6 Monaten beim Baustein Mietrecht vorgesehen, so gilt die Gültigkeit erst nach Ablauf von 6 Monaten nach Vertragsbeginn. Anders ist es in den meisten Fällen mit dem Baustein Verkehrsrecht, welcher keine Wartezeit vorsieht. Die Gültigkeit ist somit von Beginn an gewährleistet.

 

Worauf müssen Sie besonders achten?

Sie müssen sich insbesondere die enthaltenen Bausteine und somit Leistungen durchlesen. Denn die Kosten werden nur dann übernommen, wenn der Rechtsstreit von einem Juristen als Teil des Versicherungsschutzes klassifiziert wird. Ist dies nicht der Fall, erwartet Sie kein Versicherungsschutz und die Kosten bleiben am Ende bei Ihnen.


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