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Ge­bäude­ver­si­che­rung

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Das erwartet Sie hier

Erfahren Sie, in welchen Fällen Sie die Beiträge zur Ge­bäude­ver­si­che­rung steuerlich geltend machen können – und worauf Sie dabei achten sollten:

 

Inhalt dieser Seite

  1. Kann man die Beiträge zur Ge­bäude­ver­si­che­rung steuerlich absetzen?

  2. Ausnahmen & Sonderfälle

  3. Wo tragen Sie den Betrag in der Steuererklärung ein

  4. Beispiele & praktische Hinweise

  5. Häufige Fragen 

 Das Wichtigste in Kürze

 

  • Im Regelfall sind Beiträge zur Ge­bäude­ver­si­che­rung nicht steuerlich absetzbar.
  • Es gibt jedoch Ausnahmen – je nach Nutzung der Immobilie (z. B. Vermietung, betriebliche Nutzung, Arbeitszimmer).
  • Möchten Sie den Abzug geltend machen, verlangt das Finanzamt Nachweise wie Versicherungsverträge und Flächenangaben.
  • Die Einordnung (Wohnimmobilie, Mietobjekt, Unternehmensgebäude) entscheidet, ob und wie viel absetzbar ist.

fachlich geprüft durch Dennis Becker
zuletzt aktualisiert am 27.10.2025

1. Ge­bäude­ver­si­che­rung - steuerlich absetzbar?


 

 

 

 

Gebäudeversicherung für Mieter

 

Die Ge­bäude­ver­si­che­rung schützt das Haus oder die Wohnung gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und optional gegen Elementarschäden.

Doch was viele Eigentümer nicht wissen: Nicht in allen Fällen lassen sich die Kosten dafür steuerlich absetzen.

 

Bei privater Eigennutzung (also wenn Sie Ihre Immobilie selbst bewohnen) gilt die Ge­bäude­ver­si­che­rung als private Ausgabe – und ist somit nicht steuerlich abzugsfähig.

 

Steuerlich interessant wird es aber, wenn:

  • Sie das Objekt vermieten,

  • es ganz oder teilweise gewerblich nutzen,

  • oder ein Arbeitszimmer vorhanden ist, das die Voraussetzungen erfüllt.

 

In diesen Fällen erkennt das Finanzamt die Versicherungskosten als betrieblich oder einkunftsbezogen an – dann sind sie anteilig oder vollständig absetzbar.

 


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2. Ausnahmen & Sonderfälle


Nicht jede Immobilie wird ausschließlich privat genutzt – und genau dort entstehen steuerliche Möglichkeiten. Hier einige typische Fälle:

 

✅ Vermietete Immobilien

 

Wird die Immobilie (ganz oder teilweise) vermietet, zählen die Beiträge zur Ge­bäude­ver­si­che­rung als Werbungskosten im Rahmen der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Auch Ferienwohnungen, die regelmäßig vermietet werden, fallen unter diese Regelung.

 

✅ Gewerbliche Nutzung

 

Nutzen Sie ein Gebäude gewerblich – etwa als Büro, Praxis, Ladengeschäft oder Lager – dürfen Sie die Beiträge zur Wohngebäudeversicherung vollständig als Betriebsausgaben abziehen. Das gilt sowohl für selbstständige Einzelunternehmer als auch für Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH).

 

✅ Häusliches Arbeitszimmer

 

Selbst genutzte Immobilien mit einem steuerlich anerkannten häuslichen Arbeitszimmer eröffnen ebenfalls die Möglichkeit, einen Anteil der Versicherungskosten geltend zu machen. Voraussetzung ist:

  • Das Arbeitszimmer wird ausschließlich beruflich genutzt.

  • Die Nutzung ist dauerhaft, nicht gelegentlich.

  • Es handelt sich um einen fest eingerichteten Raum.

 

Bei Erfüllung dieser Bedingungen können anteilige Kosten – u. a. auch für die Ge­bäude­ver­si­che­rung – über die Werbungskosten angesetzt werden.

 

❌ Keine Absetzbarkeit bei reiner Eigennutzung

 

Wird das Haus oder die Wohnung ausschließlich privat bewohnt und zu keinem Teil beruflich oder vermietend genutzt, sind die Beiträge zur Ge­bäude­ver­si­che­rung nicht steuerlich relevant.


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3. Wo tragen Sie den Betrag in der Steuererklärung ein?


Je nach Situation und steuerlicher Einstufung wird der Betrag in unterschiedlichen Anlagen und Zeilen angegeben:

Nutzung / Situation

Steuerformular / Anlage

Zuordnung / Zeile

Eigennutzung mit Arbeitszimmer

Anlage N (Arbeitnehmer) / Werbungskosten

Zeile für Arbeitszimmer

Vermietung

Anlage V (Einkünfte aus Vermietung)

Werbungskosten, v. a. Versicherungen

Gewerbliche Nutzung

Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) / Bilanz

Betriebsausgaben

 

Das Finanzamt verlangt in der Regel detaillierte Nachweise:

  • Gesamtfläche der Immobilie
  • Fläche des Arbeitszimmers oder des vermieteten Teils
  • Versicherungsvertrag / Beitragsnachweise

 

4. Beispiele & praktische Hinweise

 


Damit Sie besser nachvollziehen können, wie sich die steuerliche Absetzung in der Praxis gestaltet, finden Sie hier drei typische Szenarien:

 


Beispiel 1: Arbeitszimmer im Eigenheim

 

  • Gesamtwohnfläche: 120 m²
  • Arbeitszimmer: 18 m²
  • Jahresbeitrag Ge­bäude­ver­si­che­rung: 240 €

 

→ 18 / 120 = 15 % → 36 € absetzbar

→ Eintrag in Anlage N, Werbungskosten

 

Hinweis:

Nur gültig, wenn das Arbeitszimmer auch vom Finanzamt anerkannt wird (z. B. kein Durchgangszimmer, keine Mehrfachnutzung als Gästezimmer etc.).

 


Beispiel 2: Teilweise Vermietung

 

  • Erdgeschoss selbst bewohnt: 100 m²
  • Obergeschoss vermietet: 100 m²
  • Ge­bäude­ver­si­che­rung: 320 €

 

→ 50 % von 320 € = 160 € absetzbar

→ Eintrag in Anlage V als Werbungskosten

 

Tipp:

Ein einfacher Berechnungsvermerk reicht oft aus: „Versicherungsanteil für vermieteten Gebäudeteil: 50 % von 320 € = 160 €“.

 


Beispiel 3: Gewerblich genutztes Gebäude

 

  • 100 % betrieblich genutztes Gebäude
  • Versicherungskosten: 500 €

 

Voll absetzbar als Betriebsausgabe

→ Eintrag in der Einnahmenüberschussrechnung (EÜR)

 

Achtung bei gemischter Nutzung:

Auch hier gilt: Nur der betrieblich genutzte Anteil ist steuerlich relevant – und sollte belegbar sein.


 

Praktische Tipps:

  • Zahlungsdatum beachten: Nur Beiträge, die im betreffenden Steuerjahr bezahlt wurden, zählen.

  • Mehrjährige Verträge (z. B. 5-Jahres-Tarife) müssen anteilig aufgeteilt werden.

  • Bei Nutzungsänderungen innerhalb eines Jahres (z. B. Umzug, erstmalige Vermietung) darf zeitanteilig gerechnet werden.

  • Eine kurze Notiz zu Fläche und Berechnung genügt oft für die Belegpflicht – bei Unsicherheiten lieber zu viel als zu wenig dokumentieren.


5. Häufige Fragen (FAQ)


Die häufigsten Fragen zur Ge­bäude­ver­si­che­rung & Steuer

 

Kann ich die Ge­bäude­ver­si­che­rung für mein Eigenheim absetzen?

Nein – nur, wenn Teile der Immobilie beruflich (z. B. Arbeitszimmer) oder zur Vermietung genutzt werden.

 

Was zählt bei der Absetzbarkeit – das Rechnungsdatum oder das Versicherungsjahr?

In der Regel das Zahlungsjahr, also wann der Betrag tatsächlich von Ihrem Konto abgebucht wurde.

 

Wie weise ich die Absetzbarkeit nach?

Mit Beitragsrechnung, Versicherungsvertrag und ggf. Grundriss zur Flächenaufteilung.

 

Was ist mit der Haus­rat­ver­si­che­rung?

Die Haus­rat­ver­si­che­rung ist privat und daher in der Regel nicht steuerlich absetzbar.

 


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